Nochmal der Hinweis, dass "Jude" oder "Juden" absolut legitime Wörter sind und gern benutzt werden sollen, um Juden zu beschreiben. Kein Schimpfwort. Konstruktionen wie "jüdischen Glaubens" schließen Juden aus, die zB Atheisten sind.
Ich frage mich, ob's nur mir so geht: das Wort "Juden" erzeugt in mir immer ein sehr komisches Gefühl. Ich habe als Kind schon früh mit dem Thema der Shoah Kontakt gehabt - alleine die damalige Fernsehserie "Holocaut" im WDR hat mich wohl geprägt. Ich merke auch in Gesprächen mit anderen, dass "Jude" kein Wort des üblichen Sprachgebrauchs ist und dass manche es sogar vermeiden oder plötzlich unbewusst leiser aussprechen. Geht's nur mir so oder ist das keine Einbildung?
ich würde irgendwie eimandem als #Jude bezeichnen, wenn er nicht gläubig ist. Ebensowenig würde ich jemanden der aus einer Muslimischen Familie stammt #Moslem nennen wenn er nicht glaubt. #Religion wird heutzutage (und schon immer) für eigene Zwecke und Unterdrückung anderer missbraucht. Dabei ist der Kern der verschiedenen Religionen eigentlich gut. Wir sind alle Menschen. Manche sind schlecht erzogen, manche wurden schlecht behandelt. Im Grunde sind wir alle aber gute Menschen
Das verstehe ich jetzt nicht. Muss ich mich jetzt als Katholiken bezeichnen lassen, nur weil ich mal getauft worden bin? Was sonst ist denn der Begriff "Jude", wenn nicht die Bezeichnung für einen Angehörigen einer Religionsgemeinschaft? Es gibt Israelis, die Juden sind, andere sind Christen oder gehören einer anderen oder keiner Religion an. Und es gibt Juden anderer Nationalität. So wie es Christen und Moslems rund um die Welt gibt. - Nein, völkisches Denken liegt mir nicht.
was ich halt echt seltsam finde ist: wenn de jüdisch bist kannste machen was de willst. bist immer jüdisch. aber wenn de den deutschen kommst und sagts: hey christ! dann sagen die schweinebacken 😉 : neee: ich bin ausgetreten aus der kirche, wa! 🤣
Das ist aber schwierig zu unterscheiden. Es ist eigentlich weit verbreitet, Menschen nur dann nach ihrer Religion zu bezeichnen, wenn sie auch gläubig sind. Ich würde mich dagegen wehren, als Christ bezeichnet zu werden, nur weil ich aus einer ursprünglich protestantisch-christlichen Kultur stamme bzw. meine Großeltern noch getauft waren. Ich bin aber Agnostiker.
Ich mag diese Verquickung von Religion und Staat nicht, weder in Deutschland noch in Israel, wo sie viel enger ist.
Israelis können jüdischen Glaubens, aber auch Atheisten, Christen oder auch Muslime sein. Wer aber jüdischen Glaubens ist, den bezeichne ich als Jude oder Jüdin, unabhängig von der Staatsbürgerschaft. Juden können daher Deutsche sein, jedoch keine Atheisten. So habe auch ich "christliche Wurzeln", bin aber kein Christ, sondern Atheist.
Ok, doch wenn auch Atheisten (gleichzeitig) Juden sein können, dann wäre auch nicht die Religion das Verbindende.
Aber was macht dann Juden zu Juden? Könnte auch ich Jude werden, indem ich mir dieses einfach zu eigen mache? Oder bin ich Jude, ohne es zu wissen? Schließlich wurden auch meine Vorfahren vor Jahrhunderten aus ihrer Heimat vertrieben.
Vielleicht wird es den Juden nicht ganz gerecht, aber ich finde es sinnvoller, es daran festzumachen, woran jemand glaubt (oder nicht).
info: In wikipedia steht: "Das Wort Juden (hebräisch יְהוּדִים jehudim, weiblich יהודיות; weiblich: Jüdinnen) bezeichnet eine ethnisch-religiöse Gruppe oder Einzelpersonen, die sowohl Teil des jüdischen Volkes als auch Angehörige der jüdischen Religion sein können. Die Benutzung des Wortes oder Begriffs ist im historischen Kontext verschiedener Staaten, auch als dortige religiöse Minderheit, unterschiedlich. " de.wikipedia.org/wiki/Jude
Dass das Wort legitim ist, ist (mir) klar. Ich gehe aber davon aus, dass damit Personen gemeint sind, die auch religiös sind. Zwei meiner Klassenkameradën stammen aus einer Familie, die sich vor über 100 Jahren vom Judentum abgewandt hat und ab dann atheistisch war. Die Familie ist dann in die Bundesrepublik (vor der Wiedervereinigung) eingewandert (vermutlich mit Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft wegen der Abstammung). Als jüdisch würde ich sie nicht bezeichnen.
Es gibt atheistische Menschen aus Ländern mehrheitlich muslimischen Glaubens, die in vielen Ländern auch verfolgt werden. Aber das sind ja dann keine Moslems.
Und Juden, so dachte ich, bezeichnet einen Menschen Jüdischen Glaubens.
Spannender Thread, der sich hier ergeben hat. Hätte nicht gedacht, dass so viele mit der Thematik solche Probleme haben und gar Juden ihre Identität absprechen würden, sollten sie nicht gläubig sein. Man bekommt auch richtig das Gefühl, das "Jude" für viele sich zumindest subtil wie ein Schimpfwort anfühlt.
... also wegen der definition nochmal: religiös 100%, aber ethnie nur bedingt, denn das jüdisch sein vererbt sich ja matriarchal ... wenn wir auch in betracht ziehn daß jedes jahr hunderte frauen zum judentum übertreten ...
ich habe eine Verständnisfrage. Ich bin immer davon ausgegangen, das Jude, genauso wie Christ oder Muslim eine Glaubensbezeichnung wäre und nicht die Bezeichnung einer Bevölkerungsgruppe wie Spanier oder Japaner oä. Wie kann es nach dieser Auffassung atheistische Juden geben? Das schließt sich doch dann aus. Oder bin ich alle die Jahre völlig falsch gelaufen? Alles ohne Sarkasmus oä, ist wirklich nur eine Verständnisfrage. Vllt lag ich das ja auch all die Jahre falsch.
Stört dich was an "jüdische Menschen/Personen/Bürger*innen" o.ä.? Das ist jetzt unabhängig von der Frage, ob es einen Glauben oder nicht bezeichnet, sondern vor dem Hintergrund, dass laut Studien Nomen zu mehr stereotypischen Annahmen führen als Adjektive und deshalb ich aus der sozialpsychologischen Ecke den allgemeinen Rat (bezogen auf jede Menschengruppe) kenne, lieber solche Konstruktionen zu verwenden. Was denke ich auch erklären könnte, warum manche Leute sich intuitiv etwas sträuben "Juden" zu sagen, weil man schon etwas das Gefühl hat, dass da eine Stereotypisierung mitschwingen könnte. (Siehe zB researchgate.net/profile/Anne-…)
@leoniensieger mich stören diese Begriffe nicht, aber ich kämpfe dagenen, dass Leute sich nicht trauen, "Jude" zu sagen. Jüdische Menschen ist fein, "Jüdische Mitmenschen" finde ich doof, weil das Othering ist.
Das haben viele (vor allem ältere) in Deutschland lebende Nichtjuden nicht gelernt, weil in ihrer Kindheit und Jugend selbst die Begrifflichkeiten zu größten Unsicherheiten geführt haben.
Danke! Denn ein sehr unangenehmes Gefühl des 'irgendwie darf man das nicht sagen' kam in einem Gespräch auf. Eine Alternative fiel mir nicht ein, und das schlechte Gefühl blieb bis eben.
Nach Überfliegen der Antworten zu diesem Tröt möchte ich der Diskussion, wer Jude oder Christ oder Moslem ist oder nicht noch weniger zustimmen als vorher und bleibe bei meiner Meinung: Dualismen sind von Übel, es gibt überall nur Übergänge. Und ein Mensch sollte irgendwann *nur selbst* entscheiden, ob und wie sehr sie sich der kulturreligiösen Gemeinschaft, in die er mal geboren wurde zugehörig fühlt oder eben nicht (mehr) oder einer anderen.
Ich empfinde Jude nicht als Schimpfwort, wie Christ, trotzdem höre ich im Kopf manchmal den Nachhall gewisser Nazi-Reden mit einer abwertenden Aussprache. Daher versuche ich das bewusst anders, sanfter auszusprechen 😅
Zu atheistischen Juden: Glaube, Geographie, Staatsangehörigkeit, Genpool, okay, aber „Du bist x weil deine Eltern x waren“? Das klingt zu sehr nach Abstammungs-Ideologie der Nazis. Oder Weltanschauung der Islamisten. So zu denken verdreht mir den Magen, sorry. 😣
Sehr richtig! Es gibt sogar sehr viele Wörter, die als Schimpfwörter verwendet werden, es aber eigentlich nicht sind: "schwul", "Asylant", "schwarz"...
Ich bin dafür, dass man sich diese Wörter zurückerobert. Wenn man die Deutungshochheit darüber abgibt, dann wird man ewig wegrennen, weil schon bald der alternative Begriff vereinnahmt wird.
@regitPaws 🏳️🌈 wow, das braucht aber auch Mut, weil die Woerter ja schon so krass als beleidigend wahrgenommen werden. <behindert> ist auch so ein Beispiel.
@Marina Weisband ok, dann mal ganz direkt: Welcher Begriff "trifft" dich am meisten? Oder hast du sie schon zurück erkämpft? Also wenn ich so höre, wie sich teenies gegenseitig als "Behindert" beschimpfen find ich das schon heftig. Es wird ja versucht dem auszuweichen, in dem von Menschen mit einer Behinderung gesprochen wird. Macht es das (für dich) besser?
@saitam @regitPaws je nach Kontext wirklich. Ob ich mehr den Menschen meine oder mehr die Eigenschaft. In meinen Ohren klingt keiner der von mir genannten Begriffe im Geringsten negativ.
wie kann man denn Jude UND Atheist sein? (oder ist damit sowas gemeint wie ich, der zwar Atheist ist, aber trotzdem mit der Familie Weihnachten feiert? Wegen Sozialisation und so)
In essence, the word "Jew" can be defined as a conglomerate of several different, albeit closely related, ideas:
A Jew is one who practices the Jewish religion, Judaism. This includes both converts and those who have been members of the Jewish religion since birth.
A Jew is one who is a descendant of the ancient Israelite ethnic group, and therefore is a member of the Jewish people. This includes those who may not be observantly religious, or may be irreligious altogether, and claim an overtly cultural connection.[10]
[11] A Jew is one who, regardless of current religious identity, is directly descended from a Jewish ancestor. Traditionally, this has only applied to matrilineal ancestry, although some Jewish groups also recognize Jewishness by way of patrilineal descent.
dass so viele das nicht schnallen hat auch einen großen Vorteil: Wenn man das Wort hört, weiß man, das man entweder mit nem Antisemiten spricht oder mit jemandem, der wirklich viel verstanden hat. Meistens merkt man sehr schnell welches von beiden gilt.
Mir sind auf tiktok mal vor einiger Zeit 2 (amerikanisch-) jüdische accounts begegnet, die meinten dass nur Juden das Wort Jude benutzen sollten (ähnlich wie nur Schwarze das N-Wort verwenden dürfen), anscheinend ist es nicht überall gleich...
Ich erinnere mich an ein Statement von vor längerem aus dem US-amerikanischen Sprachraum, von Jonathan Safran Foer, wenn ich mich nicht irre. Es ging darum, dass im Amerikanischen der Begriff „jew“ als belastet galt oder gilt, weil vorrangig von Antisemiten vereinnahmt, und stattdessen „jewish“ die bevorzugte neutrale Bezeichnung war oder ist. Wie würdest du das abgrenzen gegenüber dem Sprachgebrauch im Deutschen?
Ich hinterlasse auch hier den Hinweis auf das Video von @eliyahhavemann und mir zu diesem Thema, dessen Betrachtung ich euch sehr sehr ans Herz lege! youtu.be/Io-TRGT8eUg?si=pUlEFi…
Marina Weisband und Eliyah Havemann beantworten EURE Fragen rund um das Judentum. In diesem Thread https://nitter.net/Afelia/status/1317837831142838273 habe...
Videoclip-Serie von #MarinaWeisband und #EliyahHavemann aus dem Jahr 2021, in der sie aus einem Pool von 450 Fragen von Nichtjuden zum #Judentum die 80 häufigsten beantwortet.
Im Rahmen des #Gazakriegs eine sehr aktuelle Hintergrund-Perspektive auf die Schicksals-, Volks- und Glaubensgemeinschaft.
Ich hinterlasse auch hier den Hinweis auf das Video von @eliyahhavemann und mir zu diesem Thema, dessen Betrachtung ich euch sehr sehr ans Herz lege! youtu.be/Io-TRGT8eUg?si=pUlEFi…
Marina Weisband und Eliyah Havemann beantworten EURE Fragen rund um das Judentum. In diesem Thread https://nitter.net/Afelia/status/1317837831142838273 habe...
“Wenn ich in Deutschland bin, dann verstecke ich meine Kippa unter einem Hut, …”
Das ist zwar nicht überraschend, aber die Selbstverständlichkeit, mit der @eliyahhavemann das im Gespräch, quasi als erklärenden Nebensatz gesagt hat, hat mich doch sehr zusammenzucken lassen. Der Satz wird mir im Gedächtnis bleiben.
@Unvernunft Mir hat mal ein Jude erzählt, dass Jude sei, wessen Mutter jüdisch sei. Also wusste ich's aus erster Hand und habe das einem Bekannten erzählt. Der hat vehement widersprochen. Das mit der Mutter käme von den Nazis, die waren das nämlich mit der biologischen Abstammung und hätten das den Juden so beigebracht. Das hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Irgendwann setzte sich bei mir die Erkenntnis durch, dass man den Deutschen wohl noch mal gehörig den Kopf waschen muss.
@MBrandtner @KrusekopfD @eliyahhavemann berel ist cohen. und somit jüdischer als du - du der nur ein konvertit ist. ist er auch ein "token-jude" ?
shlomo sand spricht die wahrheit einfach offen aus (wie viel andere gelehrte und historiker) - deshalb erhält oder erhielt er auch so viele morddrohungen. und nicht für lügen sondern für wahrheiten - offen ausgesprochen - werden viele menschen beleidigt, bedroht, ermordet
mein Vater hatte jüdische Freunde, ich muss dazu erklären, dass dies Ende der Siebziger, Anfang der 80er Jahre war. Einer davon kam immer mal wieder zu uns zu Besuch und ich fand den richtig nett. Irgendwann bekam ich mit (war ja noch Kind) dass einige Gäste hinter vorgehaltener Hand sagten "das ist der Jude" und fand das seltsam. Ich weiß noch, dass es für mich wie ein Schimpfwort klang und konnte nicht verstehen wieso.
das ist gut, dass du das so schreibst, mir war das auch so nicht bewusst, ich hab das Judentum bisher immer primär mit der Religion verknüpft. Aber der Kopf ist ja rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
@rat @MBrandtner @KrusekopfD Cohen ist jüdischer als Konvertit. Das schiesst den Vogel ab. Du hast so gar keine Ahnung. Verpiss Dich in meine Blockliste.
@Unvernunft Jede Person hat das Recht sich selbst zuzuordnen. Wenn ein sagen wir mal eine Spanischer Famlie in Deutschland ein Kind bekommt, Kann es sagen ich bin Spanier fühle mich als Deutscher und werde nach Italien ziehen weil mr die Kultur besser gefällt. Was ist nun dieses Kindes kann sich als Europäher sehen und sie so bezeichnen. Keiner hat das Recht es anzuzweifeln. Wenn eine Person sich als Jude fühlt es aber nicht praktiziert ist das Ihr recht sich selbst als Jude zu sehen.
wie können Juden, Atheisten sein? Ist es nicht ihr Glaube der sie zu Juden macht? Oder ist jüdisch noch eine andere Kategorie? Ich bin auch keine Christin. Ich bin nicht getauft. Aber Italienerin in Deutschland geboren. Einfach ist es nicht.
ich wär dir sehr dankbar, wenn du das ein wenig erläutern könntest.
was ist ein "volk" ? und was macht also "das jüdische volk" genau aus ? welche gemeinsamen charakteristika haben die mitglieder dieses "jüdischen volkes" ?
Marina Weisband und Eliyah Havemann beantworten EURE Fragen rund um das Judentum. In diesem Thread https://nitter.net/Afelia/status/1317837831142838273 habe...
@OhWeh Es gibt atheistische Menschen aus Ländern mehrheitlich muslimischen Glaubens, die in vielen Ländern auch verfolgt werden. Aber das sind ja dann keine Moslems.
Und Juden, so dachte ich, bezeichnet einen Menschen Jüdischen Glaubens.
@Unvernunft Sehr selbstreflektiert, dass Du deinen Beitrag mit einer Einordnung „Falsch:“ beginnst. Es wäre aber gar nicht notwendig, kontrafaktische Aussagen ungefragt zu wiederholen.
und zum begriff des antisemitismus nochmal (übrigens : "Der Ausdruck „Antisemitismus“ ist eine Neuschöpfung deutscher Antisemiten um den Journalisten Wilhelm Marr") ...
"... Historisch richtete sich das Wort nie gegen die ganze, viele Ethnien umfassende semitische Sprachfamilie, sondern immer nur gegen Juden, die damit als ethnisches Kollektiv dargestellt wurden.[7] Der Ausdruck ist demnach eine etymologische Fehlprägung und vom Ursprung her rassistisch und pseudowissenschaftlich.[8] Dies war einigen Judenfeinden klar. Schon Eugen Dühring lehnte den Ausdruck ab, um gerade auch europäische, assimilierte Juden als eigene „Rasse“ von anderen „semitischen Völkern“ abzugrenzen. Im August 1935 forderte das Reichspropagandaministerium die deutsche Presse auf, „das Wort: antisemitisch oder Antisemitismus zu vermeiden, weil die deutsche Politik sich nur gegen die Juden,
... show more
und zum begriff des antisemitismus nochmal (übrigens : "Der Ausdruck „Antisemitismus“ ist eine Neuschöpfung deutscher Antisemiten um den Journalisten Wilhelm Marr") ...
"... Historisch richtete sich das Wort nie gegen die ganze, viele Ethnien umfassende semitische Sprachfamilie, sondern immer nur gegen Juden, die damit als ethnisches Kollektiv dargestellt wurden.[7] Der Ausdruck ist demnach eine etymologische Fehlprägung und vom Ursprung her rassistisch und pseudowissenschaftlich.[8] Dies war einigen Judenfeinden klar. Schon Eugen Dühring lehnte den Ausdruck ab, um gerade auch europäische, assimilierte Juden als eigene „Rasse“ von anderen „semitischen Völkern“ abzugrenzen. Im August 1935 forderte das Reichspropagandaministerium die deutsche Presse auf, „das Wort: antisemitisch oder Antisemitismus zu vermeiden, weil die deutsche Politik sich nur gegen die Juden, nicht aber gegen die Semiten schlechthin richtet. Es soll stattdessen das Wort: antijüdisch gebraucht werden.“ 1943 verlangte Hans Hagemeyer von der deutschen Presse, die Bezeichnung Antisemitismus mit Rücksicht auf die arabische Welt zu unterlassen. Denn mit dem Begriff bekunde das feindliche Ausland, die Deutschen würden „Araber und Juden in einen Topf werfen“.[9] "...
Lord Siegelbewahrer
in reply to Marina Weisband • • •Geht's nur mir so oder ist das keine Einbildung?
GEK
in reply to Marina Weisband • • •Hajoda
in reply to Marina Weisband • • •▬
in reply to Marina Weisband • • •Klarname :fckafd: :fcknzs:
in reply to Marina Weisband • • •Karl Wilhelm
in reply to Marina Weisband • • •Ich mag diese Verquickung von Religion und Staat nicht, weder in Deutschland noch in Israel, wo sie viel enger ist.
Israelis können jüdischen Glaubens, aber auch Atheisten, Christen oder auch Muslime sein. Wer aber jüdischen Glaubens ist, den bezeichne ich als Jude oder Jüdin, unabhängig von der Staatsbürgerschaft. Juden können daher Deutsche sein, jedoch keine Atheisten. So habe auch ich "christliche Wurzeln", bin aber kein Christ, sondern Atheist.
Marina Weisband
in reply to Karl Wilhelm • • •Karl Wilhelm
in reply to Marina Weisband • • •Ok, doch wenn auch Atheisten (gleichzeitig) Juden sein können, dann wäre auch nicht die Religion das Verbindende.
Aber was macht dann Juden zu Juden? Könnte auch ich Jude werden, indem ich mir dieses einfach zu eigen mache? Oder bin ich Jude, ohne es zu wissen? Schließlich wurden auch meine Vorfahren vor Jahrhunderten aus ihrer Heimat vertrieben.
Vielleicht wird es den Juden nicht ganz gerecht, aber ich finde es sinnvoller, es daran festzumachen, woran jemand glaubt (oder nicht).
Albert
in reply to Marina Weisband • • •Loria
in reply to Marina Weisband • • •de.wikipedia.org/wiki/Jude
ethnisch-religiöse Gruppe der Angehörigen der jüdischen Religion
Autoren der Wikimedia-Projekte (Wikimedia Foundation, Inc.)C.Suthorn :prn:
in reply to Marina Weisband • • •Kaya
in reply to Marina Weisband • • •Es gibt atheistische Menschen aus Ländern mehrheitlich muslimischen Glaubens, die in vielen Ländern auch verfolgt werden. Aber das sind ja dann keine Moslems.
Und Juden, so dachte ich, bezeichnet einen Menschen Jüdischen Glaubens.
Atheistische Juden verstehe ich nicht.
hawkguy
in reply to Marina Weisband • • •Der Entgegner (Aka Ratatöskr)
in reply to Marina Weisband • • •▬
in reply to Marina Weisband • • •Wilma
in reply to Marina Weisband • • •𝙲𝚑𝚛𝚒𝚜𝚝𝚒𝚊𝚗 𝚂𝚌𝚑𝚖𝚒𝚍𝚝
in reply to Marina Weisband • • •Es ist erschreckend wie viele, gerade auch deutsche Menschen, noch immer nicht verstehen, dass jüdisch nicht nur eine Glaubensgemeinschaft ist.
Ein Jude der konvertiert, ist anschließend Jude christlichen Glaubens und ob er Israeli ist hat damit nichts zu tun.
Leonie Sieger
in reply to Marina Weisband • • •Das ist jetzt unabhängig von der Frage, ob es einen Glauben oder nicht bezeichnet, sondern vor dem Hintergrund, dass laut Studien Nomen zu mehr stereotypischen Annahmen führen als Adjektive und deshalb ich aus der sozialpsychologischen Ecke den allgemeinen Rat (bezogen auf jede Menschengruppe) kenne, lieber solche Konstruktionen zu verwenden. Was denke ich auch erklären könnte, warum manche Leute sich intuitiv etwas sträuben "Juden" zu sagen, weil man schon etwas das Gefühl hat, dass da eine Stereotypisierung mitschwingen könnte.
(Siehe zB researchgate.net/profile/Anne-…)
Marina Weisband
in reply to Leonie Sieger • • •liberloebi 📖
in reply to Marina Weisband • • •jfor
in reply to Marina Weisband • • •Denn ein sehr unangenehmes Gefühl des 'irgendwie darf man das nicht sagen' kam in einem Gespräch auf. Eine Alternative fiel mir nicht ein, und das schlechte Gefühl blieb bis eben.
Retujo
in reply to Marina Weisband • • •El Gue
in reply to Marina Weisband • • •Elosha
in reply to Marina Weisband • • •Ich empfinde Jude nicht als Schimpfwort, wie Christ, trotzdem höre ich im Kopf manchmal den Nachhall gewisser Nazi-Reden mit einer abwertenden Aussprache. Daher versuche ich das bewusst anders, sanfter auszusprechen 😅
Zu atheistischen Juden:
Glaube, Geographie, Staatsangehörigkeit, Genpool, okay, aber „Du bist x weil deine Eltern x waren“? Das klingt zu sehr nach Abstammungs-Ideologie der Nazis. Oder Weltanschauung der Islamisten. So zu denken verdreht mir den Magen, sorry. 😣
regitPaws 🏳️🌈
in reply to Marina Weisband • • •Sehr richtig! Es gibt sogar sehr viele Wörter, die als Schimpfwörter verwendet werden, es aber eigentlich nicht sind: "schwul", "Asylant", "schwarz"...
Ich bin dafür, dass man sich diese Wörter zurückerobert. Wenn man die Deutungshochheit darüber abgibt, dann wird man ewig wegrennen, weil schon bald der alternative Begriff vereinnahmt wird.
Viele Grüße
Euer schwuchteliger Homo-Fürst 😛
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Alf Wasser (aka à'leau) vs Noodle
in reply to regitPaws 🏳️🌈 • • •Marina Weisband
in reply to Alf Wasser (aka à'leau) vs Noodle • • •Alf Wasser (aka à'leau) vs Noodle
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in reply to Alf Wasser (aka à'leau) vs Noodle • • •In meinen Ohren klingt keiner der von mir genannten Begriffe im Geringsten negativ.
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Alf Wasser (aka à'leau) vs Noodle
in reply to Marina Weisband • • •CGdoppelpunkt
in reply to Marina Weisband • • •Your Weirdness
in reply to Marina Weisband • • •▬
in reply to Marina Weisband • • •en.wikipedia.org/wiki/Who_is_a…
In essence, the word "Jew" can be defined as a conglomerate of several different, albeit closely related, ideas:
A Jew is one who practices the Jewish religion, Judaism. This includes both converts and those who have been members of the Jewish religion since birth.
A Jew is one who is a descendant of the ancient Israelite ethnic group, and therefore is a member of the Jewish people. This includes those who may not be observantly religious, or may be irreligious altogether, and claim an overtly cultural connection.[10]
[11] A Jew is one who, regardless of current religious identity, is directly descended from a Jewish ancestor. Traditionally, this has only applied to matrilineal ancestry, although some Jewish groups also recognize Jewishness by way of patrilineal descent.
basic question about Jewish identity
Contributors to Wikimedia projects (Wikimedia Foundation, Inc.)benni
in reply to Marina Weisband • • •Christian Bratsch
in reply to Marina Weisband • • •Schwierig, jedenfalls nicht wertfrei.
Als schimpfwort im näheren umfeld nie, aber von vielen leuten natürlich immer verwendet.
Ich hab das gemerkt weil es meine eltern ( jg 1930/38, einige der familie haben die nszeit nicht überlebt) nie "einfach so" verwenden konnten
Wenns positiv besetzt war ( klezmer, jiddidischer witz) dann wurde eher jiddisch verwendet.
Ich selber verwende eher isralies, ichseh da die staatsbürgerschaft im vordergrund.
Fusel
in reply to Marina Weisband • • •Faulpilz
in reply to Marina Weisband • • •Mir sind auf tiktok mal vor einiger Zeit 2 (amerikanisch-) jüdische accounts begegnet, die meinten dass nur Juden das Wort Jude benutzen sollten (ähnlich wie nur Schwarze das N-Wort verwenden dürfen), anscheinend ist es nicht überall gleich...
@afelia
John Ulrik
in reply to Marina Weisband • • •Marina Weisband
in reply to Marina Weisband • • •youtu.be/Io-TRGT8eUg?si=pUlEFi…
#FragEinenJuden Teil 1: Wer sind Juden?
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Commander KEEN ♠️♥️ reshared this.
katzenberger
in reply to Marina Weisband • • •@eliyahhavemann
Danke für den mutigen Versuch, aus etwas Komplexem etwas Knappes zu destillieren.
▬
in reply to Marina Weisband • • •@eliyahhavemann
habt ihr das buch mal gelesen? is super gut
archive.org/details/the-invent…
The Invention of the Jewish People - Shlomo Sand : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive
Internet ArchiveEliyah Havemann
in reply to ▬ • • •DK
in reply to Eliyah Havemann • • •Was ist ein "Token"-Jude?
Mchl Hflr
in reply to Marina Weisband • • •Meike Rensch-Bergner
in reply to Marina Weisband • • •HistoPol (#HP) 🏴 🇺🇸 🏴
in reply to Marina Weisband • • •Videoclip-Serie von #MarinaWeisband und #EliyahHavemann aus dem Jahr 2021, in der sie aus einem Pool von 450 Fragen von Nichtjuden zum #Judentum die 80 häufigsten beantwortet.
Im Rahmen des #Gazakriegs eine sehr aktuelle Hintergrund-Perspektive auf die Schicksals-, Volks- und Glaubensgemeinschaft.
chaos.social/@afelia/111331081…
Marina Weisband
2023-10-31 18:38:05
(Nitter addon enabled: Twitter links via https://nitter.net)
Kristian
in reply to Marina Weisband • • •chris@strafpla.net
in reply to Marina Weisband • • •“Wenn ich in Deutschland bin, dann verstecke ich meine Kippa unter einem Hut, …”
Das ist zwar nicht überraschend, aber die Selbstverständlichkeit, mit der @eliyahhavemann das im Gespräch, quasi als erklärenden Nebensatz gesagt hat, hat mich doch sehr zusammenzucken lassen.
Der Satz wird mir im Gedächtnis bleiben.
@afelia
~Tilde #Gartenzaun
in reply to Marina Weisband • • •Marina Weisband
Unknown parent • • •Ich: "Das ist, wie wir seit Jahrtausenden unsere Identität definieren."
Du: "Falsch!"
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Worthülse
in reply to Marina Weisband • • •Heike W 🌈🌳
in reply to Marina Weisband • • •▬
Unknown parent • • •@MBrandtner @KrusekopfD @eliyahhavemann
berel ist cohen. und somit jüdischer als du - du der nur ein konvertit ist. ist er auch ein "token-jude" ?
shlomo sand spricht die wahrheit einfach offen aus (wie viel andere gelehrte und historiker) - deshalb erhält oder erhielt er auch so viele morddrohungen. und nicht für lügen sondern für wahrheiten - offen ausgesprochen - werden viele menschen beleidigt, bedroht, ermordet
Tope 🍓
in reply to Marina Weisband • • •KaFinkbeiner
in reply to Marina Weisband • • •Eliyah Havemann
in reply to ▬ • • •Georg Bloemen
in reply to Marina Weisband • • •giulia
in reply to Marina Weisband • • •Ich bin auch keine Christin. Ich bin nicht getauft. Aber Italienerin in Deutschland geboren. Einfach ist es nicht.
Marina Weisband
in reply to giulia • • •▬
in reply to Marina Weisband • • •,
ich wär dir sehr dankbar, wenn du das ein wenig erläutern könntest.
was ist ein "volk" ? und was macht also "das jüdische volk" genau aus ? welche gemeinsamen charakteristika haben die mitglieder dieses "jüdischen volkes" ?
_______________
@giulia_follina
Marina Weisband
in reply to ▬ • • •#FragEinenJuden Teil 1: Wer sind Juden?
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▬
in reply to Marina Weisband • • •@afelia,
Abstammungsgemeinschaft !
aber abSTAMMung von wem ?
von adam und chava ?
von einem der sogenannten 12 stämme israels ?
was ist mit den vielen konversionen jedes jahr. was mit den massenkonversionen in der anitken zeit ?
______________
@giulia_follina
Kaya
Unknown parent • • •@OhWeh
Es gibt atheistische Menschen aus Ländern mehrheitlich muslimischen Glaubens, die in vielen Ländern auch verfolgt werden. Aber das sind ja dann keine Moslems.
Und Juden, so dachte ich, bezeichnet einen Menschen Jüdischen Glaubens.
Atheistische Juden verstehe ich nicht.
midor
Unknown parent • • •Marina Weisband
Unknown parent • • •▬
in reply to Marina Weisband • • •und zum begriff des antisemitismus nochmal (übrigens : "Der Ausdruck „Antisemitismus“ ist eine Neuschöpfung deutscher Antisemiten um den Journalisten Wilhelm Marr") ...
de.wikipedia.org/wiki/Antisemi…
"... Historisch richtete sich das Wort nie gegen die ganze, viele Ethnien umfassende semitische Sprachfamilie, sondern immer nur gegen Juden, die damit als ethnisches Kollektiv dargestellt wurden.[7] Der Ausdruck ist demnach eine etymologische Fehlprägung und vom Ursprung her rassistisch und pseudowissenschaftlich.[8] Dies war einigen Judenfeinden klar. Schon Eugen Dühring lehnte den Ausdruck ab, um gerade auch europäische, assimilierte Juden als eigene „Rasse“ von anderen „semitischen Völkern“ abzugrenzen. Im August 1935 forderte das Reichspropagandaministerium die deutsche Presse auf, „das Wort: antisemitisch oder Antisemitismus zu vermeiden, weil die deutsche Politik sich nur gegen die Juden,
... show moreund zum begriff des antisemitismus nochmal (übrigens : "Der Ausdruck „Antisemitismus“ ist eine Neuschöpfung deutscher Antisemiten um den Journalisten Wilhelm Marr") ...
de.wikipedia.org/wiki/Antisemi…
"... Historisch richtete sich das Wort nie gegen die ganze, viele Ethnien umfassende semitische Sprachfamilie, sondern immer nur gegen Juden, die damit als ethnisches Kollektiv dargestellt wurden.[7] Der Ausdruck ist demnach eine etymologische Fehlprägung und vom Ursprung her rassistisch und pseudowissenschaftlich.[8] Dies war einigen Judenfeinden klar. Schon Eugen Dühring lehnte den Ausdruck ab, um gerade auch europäische, assimilierte Juden als eigene „Rasse“ von anderen „semitischen Völkern“ abzugrenzen. Im August 1935 forderte das Reichspropagandaministerium die deutsche Presse auf, „das Wort: antisemitisch oder Antisemitismus zu vermeiden, weil die deutsche Politik sich nur gegen die Juden, nicht aber gegen die Semiten schlechthin richtet. Es soll stattdessen das Wort: antijüdisch gebraucht werden.“ 1943 verlangte Hans Hagemeyer von der deutschen Presse, die Bezeichnung Antisemitismus mit Rücksicht auf die arabische Welt zu unterlassen. Denn mit dem Begriff bekunde das feindliche Ausland, die Deutschen würden „Araber und Juden in einen Topf werfen“.[9] "...
Judenfeindschaft im Kontext moderner Ideologien, insbesondere Nationalismus, Rassismus und Islamismus
Autoren der Wikimedia-Projekte (Wikimedia Foundation, Inc.)