War ja gestern den ganzen Tag im Wahllokal und eine Beobachtung wollte ich mit euch teilen: Besonders die Menschen, denen man anhand von stark gebrochener deutscher Sprache oder kulturell hervorstechender (weil wirklich ungewöhnlicher) Kleidung anmerkte, dass sie hier vermutlich noch nicht lange heimisch sind, haben das Wählen sehr ernst genommen und wertgeschätzt. Ich bin seit gestern noch überzeugter, dass es uns sehr gut stehen würde, Menschen die hier leben auch das #Wahlrecht und demokratische Teilhabe zu geben. Denn damit geben wir diesen Menschen auch eine wichtige Botschaft, die wir im Kindergarten anscheinend nicht alle genug verinnerlicht haben: "Du gehörst du uns. Wir gehörn zu dir. Wenn du Freunde suchst, dann findest du sie hier."
Wie viel das ausmacht habe ich gestern in den Augen dieser Menschen gesehen. Ich wünschte, es wären mehr gewesen.
#berlinwahl
Wie viel das ausmacht habe ich gestern in den Augen dieser Menschen gesehen. Ich wünschte, es wären mehr gewesen.
#berlinwahl
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Gravitas Deficit
in reply to reticuleena • • •Bodo One
in reply to reticuleena • • •Samuel Mumm
in reply to reticuleena • • •datenritter :debian:
in reply to reticuleena • • •Na ja, da bust Du aber möglicherweise einer selektiven Wahrnehmung aufgesessen. Du hast ja nur diese "anständigen" Leute gesehen, die anscheinend schon Wahlrecht haben. Nicht die anderen.
Möchtest Du zulassen, dass eine Horde, sagen wir, hinterfernistanischer Nazikommunisten 🤔😉 ankommt und sofort wählt, worauf sie Lust hat? Oder traumatisierte Flüchtlinge aus Transschlimmien, die den erstbesten ankreuzen, der ihnen irgendwas verspricht?
Demokratie muss erlernt werden.
reticuleena
in reply to datenritter :debian: • • •datenritter :debian:
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in reply to datenritter :debian: • • •Klar, dass man da irgendwo ne Grenze ziehen muss. Aber ich finde, dass Menschen, die dauerhaft wo leben dort auch Möglichkeiten zur Mitbestimmung kriegen müssen. Sonst kann man nie zusammen wachsen und es bleibt immer ein Gefühl von nicht dazu gehören. Und es gibt halt sehr viele, die dauerhaft ohne Staatsbürgerschaft hier leben. Das finde ich gefährlicher (weil starkes... show more
Klar, dass man da irgendwo ne Grenze ziehen muss. Aber ich finde, dass Menschen, die dauerhaft wo leben dort auch Möglichkeiten zur Mitbestimmung kriegen müssen. Sonst kann man nie zusammen wachsen und es bleibt immer ein Gefühl von nicht dazu gehören. Und es gibt halt sehr viele, die dauerhaft ohne Staatsbürgerschaft hier leben. Das finde ich gefährlicher (weil starkes Ausgrenzungssignal).
Kevin Karhan :verified:
in reply to reticuleena • • •@datenritter *nickt zustimmend*
Ich bin ja dafür dass jede*r welche*r sich 5 Jahre in Deutschland für gewöhnlich aufhielt ein Anrecht auf Einbürgerung haben sollte - unabhängig von Alter und Herkunft.
Leider darf man Neonazis nicht gegen deren Willen ausbürgern außer diese haben eine andere Staatsbürgerschaft, aber wer will die schon aufnehmen oder gar einbürgern?
reticuleena
in reply to datenritter :debian: • • •Und logisch braucht es auch Klarheit, wer zugelassen wird. Aber vielleicht können wir da ja etwas mutiger werden. Es gibt auch viele Wahlberechtigte, bei denen mir lieber wäre, wenn sie nicht wählen (mit ihrem komischen Menschenbild) aber das ist ja gerade Sinn der Demokratie, dass man danach nicht auswählt, wer wählen darf.
Schergë 𝔡𝔢𝔯 𝔐𝔦𝔠𝔨𝔶 𝔐.
in reply to reticuleena • • •in einer kommune wählen sollte, wer diese kommune schätzt.
in einem bundesland wählen sollte, wer dieses bundesland schätzt.
bei der wahl des EU parlaments wählen sollte, wer die EU schätzt.
den bundestag wählen sollte, wer deutschland schätzt und deutschland annimmt mitsamt seiner geschichte vom hambacher fest, über die weimarer republik, das dritte reich, die 68er, bis heute.
wie sich das feststellen ließe, weiß ich nicht. da auch andere das nicht zu wissen scheinen, werden wir
reticuleena
Unknown parent • • •Heidrun Müller
in reply to reticuleena • • •Anzeigename
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in reply to Anzeigename • • •BlackOmegaVirus
in reply to reticuleena • • •reticuleena
in reply to BlackOmegaVirus • • •@Babylon5 Ich war dort nicht, um Daten zu erheben. Die Menschen nach ihrer Herkunft und Dauer der Anwesenheit zu fragen wäre übergriffig gewesen. (Zumal ich dann auch Menschen mit Kartoffelaussehen hätte fragen müssen. Denn auch die könnten erst frisch hier hergekommen gewesen sein.) Insofern konnte ich nur beobachten und diese Beobachtung habe ich geteilt. Genau deshalb habe ich auch transparent gemacht, woran ich das fest gemacht habe. Andere Merkmale hatte ich nicht.
Denn natürlich hast du Recht, dass das keine saubere Erhebung war. (Es fehlten ja z.B. auch alle nicht Wahlberechtigten.)
Den Rassismusvorwurf find ich dagegen äußerst unangemessen. Denn das erzeugt Angst, sich nicht mehr zum Thema zu äußern und das finde ich alles andere als hilfreich. Außerdem verharmlost es Rassismus, wenn man diesen Vorwurf inflationär verwendet. Wenn sich nur noch von Rassismus Betroffene trauen, darüber zu sprechen, we
... show more@Babylon5 Ich war dort nicht, um Daten zu erheben. Die Menschen nach ihrer Herkunft und Dauer der Anwesenheit zu fragen wäre übergriffig gewesen. (Zumal ich dann auch Menschen mit Kartoffelaussehen hätte fragen müssen. Denn auch die könnten erst frisch hier hergekommen gewesen sein.) Insofern konnte ich nur beobachten und diese Beobachtung habe ich geteilt. Genau deshalb habe ich auch transparent gemacht, woran ich das fest gemacht habe. Andere Merkmale hatte ich nicht.
Denn natürlich hast du Recht, dass das keine saubere Erhebung war. (Es fehlten ja z.B. auch alle nicht Wahlberechtigten.)
Den Rassismusvorwurf find ich dagegen äußerst unangemessen. Denn das erzeugt Angst, sich nicht mehr zum Thema zu äußern und das finde ich alles andere als hilfreich. Außerdem verharmlost es Rassismus, wenn man diesen Vorwurf inflationär verwendet. Wenn sich nur noch von Rassismus Betroffene trauen, darüber zu sprechen, werden wir ihn nie los.
BlackOmegaVirus
in reply to reticuleena • • •Till
in reply to reticuleena • • •@reticuleena Während ich dir grundsätzlich zustimme, möchte ich anmerken, dass @BlackOmegaVirus nicht dich, sondern eine einzelne Handlung von dir als rassistisch empfunden hat.
Wir alle (unabhängig von Hauptfarbe, Herkunft, etc.) handeln manchmal rassistisch und es ist wichtig, dass wir uns bemühen, solchen Alltagsrassismus zu bemerken und einzugestehen. Dafür müssen wir aber weg vom Begriff des:der Rassist:in. Denn Rassisten sind immer nur die anderen, nie man selber.
... show moreUnd oft ist die Frage, was jetzt rassistisch ist, auch nicht klar zu beantworten.
Nach dem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen, ob jemand "von hier" ist, ist erstmal rassistisch. Und da wir in einer Gesellschaft leben, in der "nicht von hier" häufig einen ausgrenzenden Unterton hat, kann diese Einordnung bei Betroffenen unan
@reticuleena Während ich dir grundsätzlich zustimme, möchte ich anmerken, dass @BlackOmegaVirus nicht dich, sondern eine einzelne Handlung von dir als rassistisch empfunden hat.
Wir alle (unabhängig von Hauptfarbe, Herkunft, etc.) handeln manchmal rassistisch und es ist wichtig, dass wir uns bemühen, solchen Alltagsrassismus zu bemerken und einzugestehen. Dafür müssen wir aber weg vom Begriff des:der Rassist:in. Denn Rassisten sind immer nur die anderen, nie man selber.
Und oft ist die Frage, was jetzt rassistisch ist, auch nicht klar zu beantworten.
Nach dem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen, ob jemand "von hier" ist, ist erstmal rassistisch. Und da wir in einer Gesellschaft leben, in der "nicht von hier" häufig einen ausgrenzenden Unterton hat, kann diese Einordnung bei Betroffenen unangenehme Gefühle auslösen.
Gleichzeitig hattest du natürlich keine eine Möglichkeit, und wie du völlig korrekt gesagt hast, wäre die einzige andere Möglichkeit (alle Leute zu fragen) übergriffig gewesen und hätte bei den betroffenen Personen vermutlich sogar noch mehr unangenehme Gefühle erzeugt.
Die Situation zu ignorieren und so zu tun, als wären alle gleich, kann aber auch keine Lösung sein. Insbesondere, da du höchstwahrscheinlich in nahezu allen Fällen mit deiner Einschätzung aufgrund der Äußerlichkeiten richtig lagst und daraus keine Diskriminierung für eine Minderheit erwächst.
In einer rassistischen Welt ist es manchmal nicht möglich, "Rasse nicht zu sehen", "Rasse zu sehen" reproduziert aber immer mindestens in kleinem Maße Rassismus.
In diesem Fall hast du meiner Meinung nach erfolgreich den Weg des geringsten Rassismus gewählt. Auch, wenn das heißt, dass eben ein kleines Bisschen Rassismus da ist.
reticuleena
in reply to Till • • •@till @Babylon5 Bitte lies noch mal meine Formulierung. Ich habe da nämlich sehr genau drauf geachtet. Habe die Marker benannt, an denen ich das festmache und dazu geschrieben, dass es sich um eine Vermutung handelt und auch nicht gewertet.
Ich finde es problematisch, da sofort mit der Rassismus"keule" zu schwingen, weil das genau den falschen Leuten ("wird man doch noch sagen dürfen") Wasser auf die Mühlen wirft.
Zur Trennung zwischen "das ist rassistisch" und "du bist Rassist.in" : Da stimme ich dir voll und ganz zu. Hatte es aber auch nicht im zweiten Sinne verstanden.
Ich hab mich einfach nur viel mit Sprachphilosophie befasst und finde es schwierig, wenn wir uns aus Übervorsicht die Sprache rauben.
Denn die Folgerung wäre, dass ich meine Beobachtung (und damit meine Solidaritierung) für mich behalten hätte. Und die vielen Favs und Boosts lassen mich vermuten, dass das schade gewesen wäre.
phantoman
in reply to reticuleena • • •BlackOmegaVirus
in reply to reticuleena • • •reticuleena
in reply to BlackOmegaVirus • • •@Babylon5 metalhead.club/@Babylon5/10985…
BlackOmegaVirus
2023-02-13 12:29:42
reticuleena
in reply to BlackOmegaVirus • • •Zu negieren, dass solche Vermutungen im Alltag entstehen, bringt uns halt auch nicht weiter.
Deshalb finde ich persönlich es besser, offen damit umzugehen. Ich hatte auch überlegt, einen Disclaimer dazu zu packen, dass die beiden genannten Beobachtungskriterien ja absolut keine eindeutigen Marker sind. Und dann habe ich mir gedacht: Ich traue meinen Leser.innen zu, das selbst zu wissen.
BlackOmegaVirus
in reply to reticuleena • • •reticuleena
Unknown parent • • •Hans
in reply to reticuleena • • •Ryek Darkener
in reply to reticuleena • • •xriss
in reply to reticuleena • • •Henri3tt3
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LdN322 Erdbeben: Türkei und Syrien, Pistorius: 100 Leopard-1-Panzer, China: Spionageballon und Taiwan (Interview Thorsten Benner, Global Public Policy Institute), Geflüchtete: Kommunen beklagen Kosten, Verkehrswende: Dienstwagenprivileg bei Anne Will — La
overcast.fmMo
in reply to reticuleena • • •@meikerenschbergner Aus persönlicher Neugier: Wer von Euch hier war schon mal davon betroffen. Also in einem Land leben, in dem man nicht mitbestimmen darf.
Ich so: Vier Jahre Finnland. Acht Jahre Österreich und gerade nach Estland gezogen.
Staatsbürgerschaft hatten wir tatsächlich in Österreich überlegt, aber ein deutlich fünfstelliger Betrag dafür pro Person hat uns davon abgehalten.
Sebastian Gallehr ☮️
in reply to reticuleena • • •Danke für das Teilen deiner Beobachtung. Das sagt mir noch etwas anderes. Vielleicht ist die Wahlbeteiligung so niedrig, weil wir "Eingeplackten" vergessen haben, wie existentiell demokratische Teilhabe für ein gutes Leben ist.
Zum Wahlrecht würde ich auf Bezirksebene allen, die im Bezirk gemeldet und mündig sind, das Wahlrecht geben. Ab Landesebene denke ich aber, dass eine deutsche Staatsbürgerschaft notwendig ist.
@jakob
#berlinwahl #wahlrecht