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War ja gestern den ganzen Tag im Wahllokal und eine Beobachtung wollte ich mit euch teilen: Besonders die Menschen, denen man anhand von stark gebrochener deutscher Sprache oder kulturell hervorstechender (weil wirklich ungewöhnlicher) Kleidung anmerkte, dass sie hier vermutlich noch nicht lange heimisch sind, haben das Wählen sehr ernst genommen und wertgeschätzt. Ich bin seit gestern noch überzeugter, dass es uns sehr gut stehen würde, Menschen die hier leben auch das #Wahlrecht und demokratische Teilhabe zu geben. Denn damit geben wir diesen Menschen auch eine wichtige Botschaft, die wir im Kindergarten anscheinend nicht alle genug verinnerlicht haben: "Du gehörst du uns. Wir gehörn zu dir. Wenn du Freunde suchst, dann findest du sie hier."
Wie viel das ausmacht habe ich gestern in den Augen dieser Menschen gesehen. Ich wünschte, es wären mehr gewesen.
#berlinwahl

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in reply to reticuleena

Sehr gut. Aber nur mit Staatsangehörigkeit kann man Wahlen, so muss es zein.
in reply to reticuleena

die Tage des Anzugs bei der Wahl sind gezählt….aber Respekt und Anstand sollte grundsätzlich vorhanden sein.
in reply to reticuleena

Na ja, da bust Du aber möglicherweise einer selektiven Wahrnehmung aufgesessen. Du hast ja nur diese "anständigen" Leute gesehen, die anscheinend schon Wahlrecht haben. Nicht die anderen.

Möchtest Du zulassen, dass eine Horde, sagen wir, hinterfernistanischer Nazikommunisten 🤔😉 ankommt und sofort wählt, worauf sie Lust hat? Oder traumatisierte Flüchtlinge aus Transschlimmien, die den erstbesten ankreuzen, der ihnen irgendwas verspricht?

Demokratie muss erlernt werden.

in reply to datenritter :debian:

@datenritter Und wie soll man das lernen, wenn man nicht mitmachen darf? Irgendwo muss man ja anfangen. Z.B. in Lokalparlamenten. So wie zur BVV ja auch mehr Leute wählen durften.
in reply to reticuleena

Da hast Du natürlich Recht, aber vielleicht sind so Sachen wie Einbürgerungskurse etc. doch eine gute Idee. Natürlich eine komische Vorstellung, wenn es um eine Schwedin oder einen Schweizer geht. Jedenfalls würde ich die Staatsbürgerschaft voraussetzen, weil die mit Rechten und Pflichten einhergeht. Du brauchst halt irgendeine Trennung zwischen In- und Outgroup, um Deine Werte zu schützen - aber man will sie natürlich auch vermitteln. Hmm, schwierig.
in reply to datenritter :debian:

in reply to reticuleena

@datenritter *nickt zustimmend*

Ich bin ja dafür dass jede*r welche*r sich 5 Jahre in Deutschland für gewöhnlich aufhielt ein Anrecht auf Einbürgerung haben sollte - unabhängig von Alter und Herkunft.

Leider darf man Neonazis nicht gegen deren Willen ausbürgern außer diese haben eine andere Staatsbürgerschaft, aber wer will die schon aufnehmen oder gar einbürgern?

in reply to datenritter :debian:

@datenritter Ganz bestimmt bin ich das. Ich hab ja niemanden nach Herkunft oder Dauer des Aufenthalts oder so gefragt und kann deshalb eh nur über die ganz offensichtlichen Fälle und nur über die, die da waren und nur über den Leute meines Wahllokals sprechen und weiß dann auch nicht, ob ich vielleicht falsch lag.
Und logisch braucht es auch Klarheit, wer zugelassen wird. Aber vielleicht können wir da ja etwas mutiger werden. Es gibt auch viele Wahlberechtigte, bei denen mir lieber wäre, wenn sie nicht wählen (mit ihrem komischen Menschenbild) aber das ist ja gerade Sinn der Demokratie, dass man danach nicht auswählt, wer wählen darf.
in reply to reticuleena

in einer kommune wählen sollte, wer diese kommune schätzt.
in einem bundesland wählen sollte, wer dieses bundesland schätzt.
bei der wahl des EU parlaments wählen sollte, wer die EU schätzt.
den bundestag wählen sollte, wer deutschland schätzt und deutschland annimmt mitsamt seiner geschichte vom hambacher fest, über die weimarer republik, das dritte reich, die 68er, bis heute.

wie sich das feststellen ließe, weiß ich nicht. da auch andere das nicht zu wissen scheinen, werden wir

Unknown parent

reticuleena
@sothawo Ja. Auch das haben mir diese Menschen vor Augen geführt. Gerade bei der niedrigen Wahlbeteiligung ist der Gedanke bitter, wie viele Menschen sich gerne beteiligt hätten aber nicht durften. Viele durften nur die BVV wählen und kamen nur für diese eine Stimme.
in reply to reticuleena

Ich würde es zu schätzen wissen, dass alle Menschen, die hier einen festen Wohnsitz haben, auch wählen dürften. Weil viele von ihnen unser demokratisches System sehr zu schätzen wissen und sie vielleicht gerade deswegen den Weg zu uns gefunden haben. Und nein, Hans-Otto, sie kommen nicht wegen dem Stress und der Erniedrigung auf dem Amt für ein paar Euros und dem immer offeneren Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit.
in reply to reticuleena

wenn ich die kommentare hier lese geht mir schon ein wenig die Hutschnur, ich lebe seit 50 jahren in DE, zahle hier Steuern, habe Grundbesitz, und und und. Das einzuge was mir verwehrt bleibt ist an einer Demokratischen Wahl teil zu nehmen. Warum weil der Pass den ich besitze nicht passt. Den zu ändern wird einem auch noch schwer gemacht. Frage mich wirklich warum jemand der voll integriert ist, alle anderen Pflichten erfüllt, warum er nicht wählen darf.
in reply to Anzeigename

@P19T72 Sehr verständlich. Ich finde ja, dass die Teilhabe an Wahlen ja auch zur Integration beiträgt.
in reply to reticuleena

find ich irgendwie schwierig als Aussage. Nur weil jemand also schlecht die Amtssprache sprich, ist er / sie / es also neu hier? Also in FFM ist das normaler: Viele Leute aus anderen Ländern arbeiten hier z.B als Banker seit Jahren und brauchen kein Deutsch / nur Englisch. Außerdem ist es auch etwas rassistisch, evtl. kann man die Sprache nicht besser, weil sie so kompliziert ist. Dann kann man aber auch nicht Wählen - man versteht ja das Wahlprogramm nicht.
in reply to BlackOmegaVirus

in reply to reticuleena

wieso soll ich dir Angst machen? Ich sagte ich persönlich finde das so. Dass du keine Rassisten bist, würde ich sofort unterschreiben. Entschuldige bitte.
in reply to reticuleena

in reply to Till

@till @Babylon5 Bitte lies noch mal meine Formulierung. Ich habe da nämlich sehr genau drauf geachtet. Habe die Marker benannt, an denen ich das festmache und dazu geschrieben, dass es sich um eine Vermutung handelt und auch nicht gewertet.

Ich finde es problematisch, da sofort mit der Rassismus"keule" zu schwingen, weil das genau den falschen Leuten ("wird man doch noch sagen dürfen") Wasser auf die Mühlen wirft.

Zur Trennung zwischen "das ist rassistisch" und "du bist Rassist.in" : Da stimme ich dir voll und ganz zu. Hatte es aber auch nicht im zweiten Sinne verstanden.
Ich hab mich einfach nur viel mit Sprachphilosophie befasst und finde es schwierig, wenn wir uns aus Übervorsicht die Sprache rauben.

Denn die Folgerung wäre, dass ich meine Beobachtung (und damit meine Solidaritierung) für mich behalten hätte. Und die vielen Favs und Boosts lassen mich vermuten, dass das schade gewesen wäre.

in reply to reticuleena

@till @Babylon5 you are accepted to go deeper and have a look at the antispeziesistic theories (antispeziesistisch)
in reply to reticuleena

jemand anhand seiner Kleidung / Sprache zu beurteilen finde ich rassistisch.
in reply to BlackOmegaVirus

@Babylon5 metalhead.club/@Babylon5/10985…


find ich irgendwie schwierig als Aussage. Nur weil jemand also schlecht die Amtssprache sprich, ist er / sie / es also neu hier? Also in FFM ist das normaler: Viele Leute aus anderen Ländern arbeiten hier z.B als Banker seit Jahren und brauchen kein Deutsch / nur Englisch. Außerdem ist es auch etwas rassistisch, evtl. kann man die Sprache nicht besser, weil sie so kompliziert ist. Dann kann man aber auch nicht Wählen - man versteht ja das Wahlprogramm nicht.

in reply to BlackOmegaVirus

@Babylon5 Nur dass es eben keine Beurteilung war, sondern eine Vermutung, die ich auch als solche sprachlich gekennzeichnet habe.
Zu negieren, dass solche Vermutungen im Alltag entstehen, bringt uns halt auch nicht weiter.
Deshalb finde ich persönlich es besser, offen damit umzugehen. Ich hatte auch überlegt, einen Disclaimer dazu zu packen, dass die beiden genannten Beobachtungskriterien ja absolut keine eindeutigen Marker sind. Und dann habe ich mir gedacht: Ich traue meinen Leser.innen zu, das selbst zu wissen.
in reply to reticuleena

ich kenne dich nicht - von daher wäre ein Disclaimer sinnvoll.
Unknown parent

reticuleena
@nerdfall Für mich ist es auch ein Ehrentag. Zum Glück musste ich nie erleben, wie es ist, dieses Privileg nicht zu haben.
in reply to reticuleena

Vielleicht waren das Bayern oder Schwaben die in Berlin wohnen?
in reply to reticuleena

Möglicherweise haben deshalb 40% der Wähler rechts gewählt. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
in reply to reticuleena

Schönen thread hast du gestartet, danke (auch für das wahlhelfen).
in reply to reticuleena

Im aktuellen Podcast von „Lage der Nation“ gibt es dazu auch einen langen Beitrag. Wir brauchen mehr Zuwanderer als zurzeit Flüchtende und Asylsuchende etc. zu uns kommen. Wir können viel Aufregung, Geld und Arbeit sparen und Hass vermeiden, wenn wir einfach sie willkommen heißen, integrieren und ausbilden.
overcast.fm/+RtacloZDg
in reply to reticuleena

@meikerenschbergner Aus persönlicher Neugier: Wer von Euch hier war schon mal davon betroffen. Also in einem Land leben, in dem man nicht mitbestimmen darf.

Ich so: Vier Jahre Finnland. Acht Jahre Österreich und gerade nach Estland gezogen.

Staatsbürgerschaft hatten wir tatsächlich in Österreich überlegt, aber ein deutlich fünfstelliger Betrag dafür pro Person hat uns davon abgehalten.

in reply to reticuleena

Danke für das Teilen deiner Beobachtung. Das sagt mir noch etwas anderes. Vielleicht ist die Wahlbeteiligung so niedrig, weil wir "Eingeplackten" vergessen haben, wie existentiell demokratische Teilhabe für ein gutes Leben ist.
Zum Wahlrecht würde ich auf Bezirksebene allen, die im Bezirk gemeldet und mündig sind, das Wahlrecht geben. Ab Landesebene denke ich aber, dass eine deutsche Staatsbürgerschaft notwendig ist.
@jakob

#berlinwahl #wahlrecht